Kann man Google medizinische Daten anvertrauen?
Künstliche Intelligenz kann in der medizinischen Forschung und Behandlung viel bewirken, aber das geht wahrscheinlich auf Kosten unserer Privatsphäre. Es zeigt bereits Wirkung, dass künstliche Intelligenz in medizinischen Fällen helfen kann. IBMs Deep-Cloud-Intelligence Watson unterstützt seit fünf Jahren Ärzte in mehreren Krebskrankenhäusern in den USA mit diagnostischer Beratung. Es tut, was Ärzte tun. Das Wissen über die Krankengeschichte eines Patienten wird mit seinen Symptomen und seiner jüngsten Vorgeschichte kombiniert. Dies geschieht, um die wahrscheinlichste Krankheitsursache zu ermitteln. Der Erfolg ist so groß, dass das Unternehmen auf Krankenhäuser in Indien und China und bald auch auf europäische Krankenhäuser ausgeweitet wird.
Darüber hinaus analysiert KI neue Erkenntnisse in Neuauflagen von rund 290 Zeitschriften, 200 Lehrbüchern und insgesamt 12 Millionen Textseiten. Über die Gesundheitsversorgung, die die gesamte Menschheit produziert. Ingenieure betrachten das Gesundheitswesen grundsätzlich als ein Problem der Textanalyse. Und Maschinen können auf eine Weise auf dem neuesten Stand bleiben, wie es ein überlasteter Notarzt nicht kann.
Aber was sind die Minuspunkte?
Aber Berichte sind nicht das Einzige, was Krankenhäuser an KIs weitergeben. Big Data ist die computeranalysierte Offenlegung von Mustern und Trends. Diese werden für menschliche Forscher nicht sofort sichtbar sein. Dazu gehört auch, Patientenakten als Quellen zu nutzen. Aber was auch immer die Vorteile sein mögen: Sollten wir uns damit abfinden, dass Roboter unsere persönlichsten Daten ausspionieren?
Die Patientenakten werden an das Krankenhaus übergeben und, wenn sie KI nutzen, auch an den Google DeepMind-Deal. Dazu gehören auch kleinste Details, die über pathologische Untersuchungen, Namen und Adressen hinausgehen. Bis hin zu den Orten, an denen sich die Patienten in den einzelnen Krankenhäusern aufhielten, und zu den Zeiten, zu denen Familie und Freunde sie besuchten. Es erfolgt keine Anonymisierung oder gar Pseudonymisierung. Dabei handelt es sich um Krankenakten, vielleicht unsere persönlichsten Informationen. In einer Zeit, in der so viele Daten verloren gehen oder gestohlen werden können. Um die Vorteile des maschinellen Lernens im Gesundheitswesen zu nutzen, gestatten medizinische Behörden privaten Unternehmen und ihren Robotern den Zugang zu einigen der sensibelsten verfügbaren Datenbanken.